Die ALPEN-Methode ist ein Tool des Zeitmanagements und geht auf Prof. Dr. Lothar Seiwert zurück, der mit dieser Methode das kleinste überblickbare Zeitintervall, den einzelnen Tag, einer effektiven Zeitplanung zugänglich macht. Für die Planung deines Tagesablaufes sollen dabei 10 bis 15 Minuten ausreichend sein.
Die ALPEN-Methode hilft dir, den Tag klug zu strukturieren und ist wie ein roter Faden, an dem du dich den Tag hindurch entlang hangelst.
Das Akronym ALPEN beschreibt in sequentieller Abfolge folgendes Planungsschema:
Aufgaben und Termine aufschreiben
Länge abschätzen
Pufferzeiten festlegen
Entscheidungen treffen, Prioritäten setzen
Nachkontrolle
Der erste Schritt ist die Erstellung einer To-do-Liste bzw. die Verwendung eines Terminplaners oder Terminkalenders.
Notiere dir alle Aufgaben, die du am nächsten Tag erledigen möchtest. Wichtig dabei sind die Art der Tätigkeit, der Ort,
wo du die Tätigkeit ausführen möchtest und wann du die Aufgabe beginnen möchtest.
Unerledigtes sollte ebenfalls in die Liste mit aufgenommen werden.
In der Theorie eigentlich ganz einfach. In der Praxis immer wieder eines der größten Probleme:
das Abschätzen der Zeit, die du für eine Aufgabe benötigst. Du musst lernen, den Arbeitsaufwand für eine Tätigkeit richtig einzuschätzen.
Setzen dir dafür für jede Tätigkeit ein Zeitlimit (vgl. Pomodoro-Technik) .
Lernpsychologen wissen schon lange, dass Menschen konzentrierter und schneller arbeiten, wenn sie eine Aufgabe innerhalb einer vorgegeben Zeit erledigen müssen.
Im wirklichen Leben passieren ständig Dinge, die so nicht geplant oder nicht vorherzusehen waren.
Außerdem passiert es oft, dass du den Zeitaufwand für deine Arbeit falsch einschätzt (siehe Länge schätzen).
Um dein geplantes Tagespensum nicht zu gefährden, musst du deshalb Pufferzeiten einplanen.
Pufferzeiten helfen dir außerdem, Stress zu vermeiden und führen zu mehr Gelassenheit.
Bei der Planung deines Tagespensums solltest du dich an folgende Daumenregel halten:
Es kann immer wieder mal vorkommen, dass selbst der Zeitpuffer nicht reicht, um eine Aufgabe zu Ende zu führen.
Berücksichtige deshalb deine Leistungskurve. Aufgaben, die viel Kopfarbeit verlangen,
sind am besten zwischen 8.30 Uhr bis 11.00 Uhr und 18.30 bis 21.00 Uhr zu bewältigen.
Bei der Erstellung der To-do-Liste wirst du feststellen,
dass die von dir eingetragenen Aufgaben an einem Tag nicht alle zu bewältigen sind.
Du musst Entscheidungen treffen: was ist wichtig, was ist weniger wichtig; was musst du selbst erledigen,
was können andere für dich erledigen. Setze Prioritäten. Gehe dabei nach der Eisenhower-Methode vor.
Die Nachkontrolle hilft dir, deinen Tagesablauf immer besser zu organisieren. Beim erstmaligen Anwenden der ALPEN-Methode wirst du feststellen,
dass das Ganze noch nicht reibungslos funktioniert. Überlege dir, ob du die Pufferzeiten ausreichend lang gewählt hast, überprüfe,
ob du die Prioritäten richtig gesetzt hast und vor allem, höre auf dein Bauchgefühl.
Hast du das Tagespensum ohne Stress geschafft und hast du am Abend nach getaner Arbeit ein gutes Gefühl.
Wenn ja, hast du alles richtig gemacht, wenn nein,musst du deine Planung noch verfeinern.
Die Alpenmethode wird bei Menschen gut funktionieren, die sich von Haus aus gut organisieren können.
Bei Menschen mit wenig Selbstdisziplin und leichter Ablenkbarkeit wird diese Methode an ihre Grenzen stoßen (fehlende Fremdkontrolle).
Außerdem kann die Alpenmethode nur sinnvoll angewendet werden,
wenn du frei über die dir zur Verfügung stehende Zeit entscheiden kannst und die Arbeitsabläufe tatsächlich “statisch” sind.
Mit “statisch” meine ich, dass sich die für ein Zeitintervall zu erledigende Arbeit nicht ändert.
Arbeiten im Team bzw. in einem Prozess unter Beteiligung mehrerer Mitarbeiter sind aber häufig “dynamisch”,
d.h. Arbeitsinhalte und Arbeitsabläufe können sich in kurzer Zeit unvorhersehbar verändern.
Alpenmethode |
Eisenhowermethode |
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