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Legasthenie

Legasthenie (Dyslexie) ist ein Entwicklungsstörung der Lese-Rechtschreib-Fertigkeiten bei normal entwickelter Intelligenz. Die Lese-Rechtschreibschwäche ist eine persistente Störung der Ausübung der Schriftsprache und besteht in der Regel im Erwachsenenalter fort.

Von den 82 Millionen Einwohnern Deutschlands sind ca. 4 Millionen von der Lese-Rechtschreibschwäche betroffen. Angeblich war auch der berühmte Physiker und Nobelpreisträger Albert Einstein Legastheniker. Dass auch Legastheniker Karriere machen können, zeigt das Beispiel George Bush, der es immerhin bis zum Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika gebracht hat. Legastheniker sind durchschnittlich bis überdurchschnittlich begabt, werden aber aufgrund ihrer Störung als minderbegabt eingestuft.

Legasthenie ist bis heute nicht “heilbar”, aber die Symptome können durch geeignete Therapiemaßnahmen abgeschwächt werden. Vorab muss eine ausführliche Diagnostik durchgeführt werden, damit gezielte Fördermaßnahmen eingeleitet werden können.

Symptome

Zutage tritt ein Lese-Rechtschreibschwäche in den ersten Schuljahren. Typische Symptome sind:

  • Schwierigkeiten beim Lese-Verständnis und/oder flüssigen Lesen und/oder bei der Rechtschreibung; schlechte Noten in Diktaten und Deutsch
  • häufiges Übung führt zu keiner Verbesserung der Leistungen
  • es werden immer wieder dieselben Rechtschreibfehler gemacht, jedoch wird das gleiche Wort nicht immer gleich falsch geschrieben.
  • Vertauschen der Reihenfolge von Buchstaben
  • Verwechseln symmetrischer Buchstaben: q mit p und d mit b
  • Verwechseln ähnlich klingender Buchstaben: d und t
  • Auslassungen und Verdoppelungen
  • Weglassen von Endungen, Wortteilen oder ganzen Wörtern

Während die Schwierigkeiten des Leseprozesses durch entsprechende Förderprogramme vielfach zu beseitigen sind, halten sich die Rechtschreibschwächen mitunter hartnäckig bis ins Erwachsenenalter. Bei mangelnder Ausübung der Rechtschreibung können sie sich bis zum sogenannten "funktionalen Analphabetismus" entwickeln. Kinder mit einer Lese-Rechtschreibstörung haben zwangsläufig mehr oder minder ausgeprägte Schulleistungsprobleme, die sich in schlechten Noten, Klassenwiederholungen und dem Besuch eines niedrigeren Schultyps manifestieren. Der durchschnittliche Schulabschluß der betroffenen Jugendlichen bleibt deutlich hinter dem von Gleichaltrigen zurück. Im Jugendalter ist eine etwas positivere Entwicklung der Schulkarriere zu beobachten.

Es besteht eine deutliche Überschneidung zwischen Lese-Rechtschreibstörung und Störungen der expressiven und rezeptiven Sprache. Etwa 60 Prozent der lese-rechtschreibschwachen jungen Erwachsenen haben in der Vorgeschichte Sprachentwicklungsrückstände. Dazu ist mit einem erhöhten Prozentsatz psychischer Störungen zu rechnen, wobei im Grundschulalter noch Ablenkbarkeit und Überaktivität dominieren, im Jugend- und jungen Erwachsenenalter dagegen vor allem Sozialstörungen im Vordergrund stehen.

Ursachen

Als Ursache für eine spezifische Lese-Rechtschreibschwäche werden überwiegend genetische, in Einzelfällen auch durch Hirnschädigungen bedingte Störungen der Informationsverarbeitung angenommen. Der zusätzliche hohe Zusammenhang mit psychosozialen Belastungen - ähnlich wie bei expressiven und rezeptiven Sprachstörungen - macht auch hier ein Vulnerabilitätsmodell wahrscheinlich. Es ist unbestritten, daß selbst bei guter und bester Förderung schwere Formen der Lese-Rechtschreibschwäche auftreten können. In einem solchen Fall ist von einer erheblichen Beeinträchtigung der visuellen, auditiven und sprechmotorischen Informationsverarbeitung auszugehen. Wenn die Defizite der Informationsverarbeitung nur ein leichtes oder mittleres Niveau erreichen, spielt die angemessene Stimulation der informationsverarbeitenden Systeme eine entscheidende Rolle. Klinisch relevante Störungen sind in diesen Fällen vor allem dann zu erwarten, wenn zusätzlich Defizite in der Förderung des Kindes bestehen. Dabei spielen nicht nur die Anregung selbst, sondern auch die Lernvoraussetzungen (z.B. emotionale Sicherheit, ruhiger, geordneter Tagesablauf) eine Rolle. Als besonders ungünstig im Verlauf erweisen sich Störungen, die von starken psychosozialen Belastungen begleitet sind. So können Verhaltensstörungen durch Lese-Rechtschreibstörungen, Mißerfolge in der Schule sowie eine eingeschränkte Kommunikationsfähigkeit erheblich verstärkt werden.

Berufliche Orientierung

Jugendliche mit Legasthenie sind in ihrer Berufswahl stark eingeschränkt. Eine weiterführende Qualifikation in Form eines Studiums ist den meisten verbaut. Bevorzugt werden Ausbildungsrichtungen, wo Lese- und Rechtschreibfähigkeiten eine untergeordnete Rolle spielen. Besonders ungünstige Prognose ergeben sich für jugendliche Legastheniker mit sozial schwierigem Hintergrund. Bei normalen familiären Verhältnissen verläuft die berufliche Lebensplanung in wesentlich günstigeren Bahnen.

Anzuraten ist die Ermittlung des allgemeinen Leistungsniveaus von jugendlichen Legasthenikern. Neben den Lese- und rechtschreibfähigkeiten Fertigkeiten sollten auch die verbale Intelligenz und kognitive Fertigkeiten getestet werden.

Gerade bei Legasthenikern werden häufig Motivationsdefizite beobachtet, die mit einer unrealistischen Einschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit einhergehen.

Erleichterung ergeben sich für Legastheniker durch den Umgang mit Computern. Wenn die Schwäche in Rechtschreibung wenig ausgeprägt ist, besteht durchaus die Möglichkeit einen kaufmännischen Beruf oder einen Beruf aus dem IT-Umfeld zu wählen. Ist diese Option nicht gegeben stehen wie bei den Sprachbehinderten handwerkliche und technische Berufe auf der Beliebtheitsskala ganz oben.


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