Power Napping

... ein kurzer Minutenschlaf, ein Booster für mehr Wohlbefinden und Leistung

Mark Twain

"Ich habe nie irgendwelche Freiübungen unternommen, mit Ausnahme von Schlafen und Ausruhen."

Wer schon einmal in südlichen Ländern seinen Urlaub verbracht hat, hat es schnell bemerkt. Die in diesen Ländern lebenden Menschen wirken fröhlich und sehr entspannt. Und das, obwohl die Menschen oft hart arbeiten müssen, um sich ihren Lebensunterhalt zu sichern und kein soziales Netz vorhanden ist, das sie bei Arbeitslosigkeit oder schwerer Krankheit auffängt. Warum sind die Menschen trotz des offensichtlichen Stresses so zuversichtlich und gelassen. Liegt es vielleicht zum Teil auch daran, daß viele Menschen zur Mittagszeit Siesta halten?

Der Begriff Siesta kommt aus dem Spanischen und meint den sehr beliebten und kulturell verwurzelten Mittagsschlaf. In südlichen Ländern ist es Brauch, spät zu Mittag zu essen; meist gegen 14 Uhr am frühen Nachmittag und dann gerne 1 Stunde oder auch länger. Im Anschluß an das Mittagessen findet dann der Mittagsschlaf statt, der zwischen einer halben Stunde und bis zu zwei Stunden dauern kann. In dieser Zeit sind auch die meisten kleineren Geschäfte geschlossen.

Die Vorzüge des kurzen Mittagsschlafs finden auch in mitteleuropäischen Ländern wie Deutschland, Österreich und der Schweiz immer mehr Anhänger. In abgewandelter Form firmiert die Siesta unter dem Namen „power napping“. Im Gegensatz zur Siesta ist eine power nap viel kürzer. Ein power nap beinhaltet eine Schlafphase von 5 bis maximal 30 Minuten. Länger als 30 Minuten sollte man tagsüber auch nicht schlafen, da man sonst in die Tiefschlafphase fällt, deren abruptes Ende dann nicht die gewünschte mentale Erfrischung und einen neuen Leistungsschub bewirkt, sondern im Gegenteil zu Müdigkeit und Benommenheit führt.

Viele sagen, dass sie es gar nicht könnten, so kurz zu schlafen. Der Trick dabei ist, dass es gar nicht darum geht, unbedingt geschlafen haben zu müssen, sondern um eine kurze tiefe körperliche und geistige Entspannungsphase. Und das kann jeder schaffen. Einfach die Augen schließen, tief durchatmen und loslassen. Wer dieses Ritual durchgehend mehrere Wochen zelebriert, wird den wohltuenden Effekt zu schätzen gelernt haben und Power Napping aus Gewohnheit machen. Es ist dann wie Zähneputzen.

Ich selbst fühlte mich viele Jahre oft müde und unausgeschlafen. Ich gab der Müdigkeit nach und legte mich, sofern es meine beruflichen Verpflichtungen zuließen, nachmittags für ein bis zwei Stunden ins Bett. Dass das ein Fehler war, merkte ich schnell. Ich war danach noch müder. Doch seit ich nachmittags ein bis zwei Power Naps einlege, fühle ich mich deutlich frischer und leistungsfähiger.

Auch Power Napping will gelernt sein. Hier ein paar Tipps, die dir zeigen, wie ein Power Nap (fast) immer klappt:

#1 Wann ist der richtige Zeitpunkt für Power Napping?

Die beste Zeit für einen Power Nap ist nach dem Mittagessen oder am frühen Nachmittag zwischen 12 und 14 Uhr. Gerade zur Mittagszeit nimmt die Leistungsfähigkeit vieler Menschen ab, sowohl körperlich als auch geistig. Nach 18 Uhr solltest du keinen Power Nap mehr einlegen, um deinen Biorhythmus bzw. Schlafrhythmus nicht durcheinander zu bringen. Der richtig Zeitpunkt ist immer dann, wenn du dich müde und erschöpft fühlst bzw. du das Gefühl hast, eine Pause einlegen zu müssen.

#2 Was ist der richtige Ort für ein Power Napping?

Den richtigen oder falschen Ort für ein Power Napping gibt es nicht. Du kannst es fast überall machen. Sei es im Büro, zu Hause oder z.B. während einer Zugfahrt. Überall, wo du niemanden damit störst oder dich und andere einer Gefahr aussetzt, kannst du power nappen. Wenn es dir zu hell ist, kannst du mit Hilfe einer Schlafmaske eine künstliche Dunkelheit erzeugen.

#3 Wie lange sollte ein Power Nap dauern?

Das ist ganz individuell. In der Regel geht ein Power Nap von 5 Minuten bis maximal 30 Minuten Schlafzeit. Auf keinen Fall länger schlafen, um nicht in die Tiefschlafphase zu gelangen.

#4 Muss ich mich für einen Power Nap immer hinlegen?

Die Antwort ist nein. Mach es dir so bequem wie möglich. Ob du dich ins Bett legst oder auf die Couch oder aber auf deinem Bürostuhl oder auf dem Fahrersitz deines abgestellten Autos ein bequeme Schlafhaltung einnimmst. Egal, du musst dich einfach nur entspannen können und ganz wichtig, du solltest deine Schlafumgebung so gestalten, dass du dich nicht verletzen kannst. Wer sich mit Entspannungs-Verfahren auskennt, kann auch die beliebte Droschkenkutscherhaltung einnehmen.

#5 Nach dem Power Nap

Wenn man noch ungeübt ist, ist es vorteilhaft einen Wecker zu stellen. Sobald der Wecker läutet, heißt es aufstehen und weitermachen. Egal ob du dich ausgeruht fühlst oder das Gefühl hast, ein paar weitere Minuten Schlaft täten dir noch ganz gut. Gewöhne deinen Körper an feste Schlafzeiten. Du wirst sehen, dein Körper ist lern- und anpassungsfähig.


Übrigens, sogar Albert Einstein soll den Power Nap kultiviert haben. Um beim Schlafen nicht in die Tiefschlafphase abzugleiten, soll er einen Schlüsselbund in die Hand genommen haben. Beim Eintritt in die Tiefschlafphase entspannt sich die Muskulatur, der Schlüssel fällt zu Boden und man wacht augenblicklich auf.

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